Die The Platform Group AG hebt nach einer positiven Entwicklung im laufenden Geschäft, drei Beteiligungen im Pharmabereich sowie weiteren Zukäufen im Segment „Optics & Hearing“ ihre Mittelfristprognose 2026 an. Das Segment „Service & Retail Goods“ wird durch die Pharma-Akquisitionen bedeutend erweitert und in „Pharma & Service Goods“ umbenannt.
Die Pharma-Akquisitionen bauen auf der positiven Entwicklung der ApoNow GmbH auf, die seit 2022 zur TPG gehört und sich seitdem positiv entwickelt hat. ApoNow dient über die eigene Online-Plattform als Schnittstelle zwischen 200 Pharmaherstellern und 41.500 Apotheken in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien. Das Signing der drei Akquisitionen erfolgte im September und Oktober 2025. Mit dem Closing wird nach Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden in Österreich und Deutschland bis Ende 2025 gerechnet.
Zum einen erfolgt die Mehrheitsübernahme der Apothekia GmbH mit Sitz in Köln, welche eine Pharmaweiterbildungsplattform betreibt und damit Marktführer für Weiterbildungsangebote für Pharma- und Apothekenmitarbeiter ist. Es werden mehrere Tausend Apotheken in Deutschland betreut. Darüber hinaus beteiligt sich TPG mit 50% an der Contracta-Gruppe mit Sitz in Wien, welche 100% an der österreichischen Gesellschaft Pharmosan sowie 79,5% an der tschechischen Gesellschaft Vamida hält.
Dr. Dominik Benner, CEO der The Platform Group: „Als wir im Jahr 2022 mit einer Plattformlösung in die Pharmabranche eingestiegen sind, war nicht absehbar, wie dynamisch sich dieser Bereich entwickeln würde. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir hier eine profitable Plattformlösung in einer Nische aufgebaut haben, die wir nun deutlich erweitern. Unser Ziel ist es, als fester Partner der lokalen Apotheken sämtliche Leistungsbestandteile abzubilden: Vom eCommerce über digitale Warenbeschaffung bis zu Weiterbildung und Bestellprozessen zwischen Pharmaherstellern und Apotheken. Das Wachstumspotenzial ist bedeutend, daher werden wir dies auf unserer heutigen Strategy und Update-Session in Frankfurt näher ausführen.“
Neben den Übernahmen im Pharmabereich beabsichtigt TPG im Oktober den Erwerb von zwei weiteren Unternehmen im Segment „Optics & Hearing“ und hat bereits entsprechende vorvertragliche Vereinbarungen getroffen. Die beiden Optikunternehmen erzielen einen Umsatz im einstelligen Millionen-Euro-Bereich bei einer EBITDA-Marge von 24 %.
Bjoern Minnier, CFO der The Platform Group AG: „Die Übernahmen im Pharmabereich sowie im Segment Optics & Hearing zeigen, dass wir unsere Nischenstrategie erfolgreich ausweiten. Die Ertragskraft unserer Gruppe wird sich dadurch weiter positiv entwickeln. Aufgrund der nun getätigten Übernahmen rechnen wir mit einem deutlichen Anstieg von GMV, Umsatz und EBITDA in 2026, sodass wir unsere Prognose anpassen. Wir gehen davon aus, auch künftig in den beiden Segmenten aktiv Zukäufe vorzunehmen und diese deutlich zu skalieren.“
Anhebung der Mittelfristplanung 2026
Vor dem Hintergrund der getätigten Übernahmen sowie des organischen Wachstums hebt der Vorstand der TPG seine bisherige Prognose für das Geschäftsjahr 2026 (Mittelfristprognose) an. Das Bruttowarenvolumen (GMV) soll voraussichtlich auf EUR 1,7 Mrd. (vorherige Prognose: EUR 1,6 Mrd.) ansteigen und der Nettoumsatz auf mind. EUR 1,0 Mrd. (vorherige Prognose: EUR >860 Mio.). Aufgrund der positiven Ertragsentwicklung, der Akquisitionen im Pharmabereich sowie des erfolgreichen Ausbaus des Segments „Optics & Hearing“ rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2026 zudem mit einer Steigerung des bereinigten EBITDA auf EUR 70 Mio. bis EUR 80 Mio. (vorherige Prognose: EUR >64 Mio.). Die Partnerzahl soll auf über 18.000 ansteigen (unverändert). Einhergehend mit dem Anstieg der Partnerzahl wird mit einem deutlichen Anstieg der Produktzahl auf den Plattformen der TPG von über 20 % gerechnet. Die bereits angehobene Prognose für das Geschäftsjahr 2025 wird bestätigt.
Cashflow und Verschuldung
Ziel der The Platform Group ist es, einen hohen operativen Cashflow zu generieren. Akquirierte Unternehmen sind dabei ein wichtiger Faktor, da die Akquisitionsstrategie der The Platform Group darauf abstellt, dass ertragreiche Unternehmen akquiriert und integriert werden. The Platform Group verfolgt das Ziel einer konservativen Finanzierungsstrategie. Hierzu gehört eine Obergrenze der Verschuldung sowie eine breite Finanzierungsgrundlage aus langfristigen Bankdarlehen, Eigenkapital sowie einer Anleihe.
Für die Geschäftsjahre 2025 und 2026 ist ein Verschuldungsgrad zwischen 1,5 und 2,3 (unverändert) angestrebt. Der Verschuldungsgrad wird dabei definiert als das bereinigte EBITDA im Verhältnis zur Netto-Finanzverschuldung (ohne Leasingverbindlichkeiten).
Hintergründe zu den getätigten Übernahmen sowie FAQs:
1.
Contracta: Die Contracta-Gruppe ist ein Unternehmen mit Sitz in Wien. Wesentliche Beteiligung ist die Pharmosan sowie die Vamida. Das Unternehmen wird in zweiter Generation von der Familie Mittelbach geführt. Die Beteiligung der TPG umfasst 50,0%, die Geschäftsführung bleibt unverändert. Weitere Informationen sind hierzu wie folgt zu finden:
https://www.vamida.de/ https://pharmosan.com/
2.
Apothekia: Apothekia ist der deutsche Marktführer für Weiterbildungsangebote für Pharma- und Apothekenmitarbeiter, das Unternehmen wird von Marcus Kroll als Geschäftsführer geführt. Weitere Informationen sind hierzu wie folgt zu finden:
https://apothekia.de/was-ist-apothekia/
3. Künftige Zusammenarbeit mit ApoNow: Ziel von ApoNow ist es, lokale Apotheken zu fördern und zusätzliche Umsatzpotentiale zu erschließen. ApoNow beabsichtigt nach einem Closing, entsprechend die Zusammenarbeit mit Contracta, Vamida, Pharmosan und Apothekia zu intensivieren und gemeinsam Lösungen anzubieten. Weitere Informationen hierzu sind für Anfang 2026 geplant.
4. Ist ApoNow eine Versandapotheke? Nein, ApoNow ist für lokale Apotheken in vier Ländern aktiv. Es wird ein Verkauf von Produkten über die Webseiten von Pharmaherstellern ermöglicht, die Bestellumsetzung wird an lokale Apotheken übertragen.
5. Wird ApoNow künftig Großhändlern für Medikamente? Nein, ApoNow wird weiterhin als Schnittstelle zwischen Pharmaherstellern und lokalen Apotheken fungieren.